Die meisten Frauen bemerken einen Abgang von Fruchtwasser aus der Scheide. Die Menge kann von einigen Tropfen bis zu einem „Schwall“ variieren. Häufig wird das Fruchtwasser auch mit Scheidenausfluss oder Urin verwechselt. In der Praxis können wir den Unterschied mit bestimmten Tests meist schnell herausfinden.

Von einem vorzeitigen Blasensprung spricht man, wenn die Fruchtblase noch vor Beginn einer regelmäßigen Wehentätigkeit platzt.

Gegen Ende der Schwangerschaft untersuche ich von der Scheide aus, ob der Kopf des Kindes fest im Becken sitzt. Sollte dies nicht der Fall sein und mehr als einige Tropfen Fruchtwasser abgehen, legen Sie sich bitte nach einem Blasensprung umgehend hin und lassen sich liegend in eine Klinik transportieren, da sonst durch einen möglichen Nabelschnurvorfall die Versorgung des Kindes gefährdet sein könnte.

Wichtig für das weitere Vorgehen ist, in welchem Schwangerschaftsalter der Blasensprung auftritt. Entweder man wartet zunächst ab oder leitet die Geburt ein. Durch den Riss in der Fruchtblase können einfacher Infektionen aus der Scheide aufsteigen, so dass im Verlauf eine antibiotische Therapie indiziert ist.

Wenn Sie einen Flüssigkeitsabgang in der Schwangerschaft bemerken, und sich nicht  sicher sind, ob es Urin, Fruchtwasser oder Scheidensekret  ist, rufen Sie uns umgehend an oder lassen es in der Klinik kontrollieren.